Abtreibung - Schwangerschaftsabbruch: Für das Recht auf einen freien Entscheid


Argumentarium gegen die Initiative
Nein zur Initiative - Nein zum Rückschritt (auf facebook)
14. November 2012:
Nationaler Verein "Nein zum Angriff auf die Fristenregelung" gegründet

Kurzfilm "Requiem pour un droit" (französisch)
Video Strassentheater "Nein zur Initiative"
Comité féministe pour le droit à l'avortement

Letzte Aktualisierung:

Die Krux mit der Zwangsberatung

(Aus einem Interview der Frauenzeitschrift EMMA mit den Beraterinnen Marlis Meckel und Elvira Nagel, von der Arbeiterwohlfahrt, zu ihrer Erfahrung mit der obligatorischen Beratung in Deutschland. EMMA 10/90.)

[…] Emma: Was ist dran an der Behauptung, dass Frauen häufig von ihren Männern zum Abbruch gezwungen werden?

Meckel: In unserer praktischen Arbeit begegnet uns das so gut wie nie. Noch nicht einmal bei den Frauen, von denen man allgemein annimmt, die werden von ihren Männern unterdrückt. Auch die türkischen Frauen zum Beispiel entscheiden gerade diese Frage selbst!

Emma: Wollen sich die ungewollt schwangeren Frauen von Ihnen wirklich beraten lassen – oder kommen sie nur, weil sie müssen?

Meckel: 98 % aller Frauen, die zu uns kommen, wissen, was sie wollen und ändern auch diese Meinung nicht. Sie wollen kein (weiteres) Kind! Danach sucht sich die Schwangere auch die Beratungsstelle aus. Sie will nicht zu etwas anderem überredet werden. Wenn sie keinen Abbruch, aber finanzielle Unterstützung will, geht sie eben zu der katholischen oder evangelischen Beratungsstelle. Wenn sie einen Abbruch will, kommt sie zu uns. Das ist eine ganz klare Vorauswahl. […]

Nagel: Viele sagen schlicht: "Ich will einen Abbruch". Sehr klar und deutlich. Hinter dem Gesetz stecken ja ganz bestimmte Vorstellungen, nämlich dass jede Frau einen fürchterlichen Konflikt durchstehen und sich martern muss. Das arme Opfer muss eine Entscheidung treffen auf Leben und Tod. Ja, und dann erlebe ich die Frauen in der Beratung, und sie wirken ganz stark. "Ich habe mir das lange überlegt", sagen sie, "für mich kommt überhaupt nichts anderes in Frage."

Meckel: […] Die Frauen wissen sehr wohl selbst, was gut für sie ist und was sie sich zutrauen.

Nagel: Am Anfang des Gesprächs frage ich die Frau immer, ob sie überhaupt weiss, was diese Beratung soll, und die meisten sagen: "Nein." Oder sie sagen: "Sie sollen mir hier etwas erzählen, damit ich doch noch das Kind kriege." […] Meine Erfahrung ist, dass diese Zwangsberatung so gut wie keinen Wert für die Frau hat. Selbst wenn sie sich überlegen würde: "Ich könnte gut eine Beratung gebrauchen" – der Zwang macht diesen Impuls kaputt. Wenn jemand Ahnung von Beratungen hat, dann weiss er, dass die Freiwilligkeit Voraussetzung für den Erfolg ist. Das ist einfach eine Frage der Fachkompetenz.

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